



















Seit Mai des vergangenen Schuljahres arbeiten die Kinder der 2. Klasse nach dem Churermodell, einem innovativen pädagogischen Ansatz, der selbstständiges und kooperatives Lernen fördert. Der Einstieg in diese neue Lernform begann mit einer grundlegenden Veränderung: Die Kinder stellten ihr Klassenzimmer um und verabschiedeten sich von der fixen Sitzordnung. Nun kann jeder Lernort frei gewählt werden – sogar der Lehrerinnentisch darf als Arbeitsplatz genutzt werden. Ein zentrales Element des Churermodells ist der Beratertisch. Dort unterstützt nicht nur die Lehrerin, sondern auch sogenannte Beraterkinder ihre Mitschüler*innen. Diese Kinder haben sich bei bestimmten Lerninhalten bereits gut eingearbeitet und helfen anderen beim Verstehen und Bearbeiten der Aufgaben. So entsteht ein wertvoller Austausch unter den Kindern, der das Lernen auf Augenhöhe ermöglicht.
Der Klassenraum selbst wird im Churermodell als „dritter Pädagoge“ verstanden. Die Umgebung ist so gestaltet, dass sie zum Lernen anregt, Orientierung bietet und Selbstständigkeit fördert. Materialien sind frei zugänglich, Lernorte flexibel und die Atmosphäre offen für individuelle Lernwege.
Stück für Stück werden weitere Elemente des Churermodells eingeführt. Die Kinder lernen zunehmend, ihre Lernprozesse selbst zu steuern, Verantwortung zu übernehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Dabei steht nicht nur das Ergebnis im Vordergrund, sondern auch der Weg dorthin – das gemeinsame Denken, Ausprobieren und Reflektieren.
Was ist das Churermodell?
Das Churermodell wurde in der Schweiz entwickelt und basiert auf den Prinzipien der Selbstverantwortung, Kooperation und Individualisierung. Es geht davon aus, dass Kinder am besten lernen, wenn sie aktiv beteiligt sind, ihre Lernumgebung mitgestalten und ihre Lernprozesse selbst steuern können. Lehrerinnen übernehmen dabei die Rolle von Lernbegleiterinnen, die Impulse geben, beraten und unterstützen.
Zentrale Merkmale des Modells sind:
Flexible Lernorte statt fester Sitzplätze
Beraterkinder, die andere unterstützen
Selbstständige Lernphasen mit klaren Zielen
Transparente Lernorganisation durch Wochenpläne oder Lernaufträge
Raumgestaltung als pädagogisches Element
Das Churermodell fördert nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch soziale Fähigkeiten, Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung – wichtige Grundlagen für lebenslanges Lernen.










